Ein Ende ist nicht in Sicht, zumal ich die zweite Welle schon auf uns zukommen sehe.
Ich fürchte auch. So langsam zeichnet sich ab, dass ein zweiter, deutlicher Anstieg der Infektionszahlen entweder kurz bevor steht oder bereits im Gange ist.
Dank der gesammelten Erfahrungen und etablierten Maßnahmen wird aber auch eine zweite Welle vermutlich nicht ganz so dramatisch ausfallen, wie man zum Beginn der Pandemie befürchten musste.
Es ist jedenfalls echt schade, wenn die großen Erfolge jetzt wieder zunichte gemacht werden sollten, weil einige es nicht schaffen, sich weiterhin in einem gewissen Maße zurückzuhalten und die Kontakte zu beschränken.
Sowohl von Mitarbeitern als auch vom Führungspersonal habe ich mittlerweile die Tendenz rausgehört, dass man künftig hauptsächlich im HO arbeitet und nur noch an bestimmten Tagen ins Büro kommt. Auch der Wechsel zwischen HO und Büro soll durch Laptops flexibler gemacht werden.
Eine grundsätzlich offenere Gestaltung und ein etwas anderes Verständnis vom Arbeitsplatz wäre sicherlich keine schlechte Entwicklung. Dass zukünftig mehr auf eine gesunde Kombination von Homeoffice und Anwesenheit im Büro gesetzt wird, kann ich mir auch gut vorstellen.
Ich glaube inzwischen nicht mehr, dass die Bürokultur jemals wieder so sein wird, wie sie es war.
Da wäre ich mir wiederum nicht so sicher.
Klar, wenn man jetzt liest, dass beispielsweise Google seine Angestellten bis Juli 2021 im Homeoffice belässt, wird das mit Sicherheit einen Einfluss auf die Bürokultur und das Ansehen des zentralen Arbeitsplatzes, auch aus ökonomischer Sicht für den Arbeitgeber, haben.
Dass wir mit der Corona-Pandemie eine Art Revolution der "Bürokultur" bzw. des Arbeitslebens erleben, würde ich aktuell eher bezweifeln.
Es gibt ja letztendlich immer noch viele gute Gründe, warum die Arbeit im Büro auch ganz nett sein kann.
Ich will nichts herunterspielen, aber vor einem menschheitsgeschichtlichen Kontext ist dies eine doch eher kleinere Krise.
Ich sag mal so: Es ist unbestritten ein historisches Großereignis, das sich bis vor kurzem kaum jemand hätte vorstellen können - so wie es eine Pandemie mit einer enormen weltweiten Ausbreitung eben grundsätzlich darstellt.
Solange wir in den nächsten zwei Jahren einen Impfstoff finden, wird Corona aber langfristig eher einen kleinen, irgendwann unbedeutenden Abschnitt darstellen und keine großartigen Konsequenzen für die Menschheit haben.
Dem entgegengesetzt könnte das mit dem Klimawandel z.B. anders aussehen, wenn wir nicht rechtzeitig die Kurve kriegen.
